Sex sells? Von wegen…

Begleitend zu meinem Interview (nachzuhören hier) bei „2aufeins“ auf „radioeins“ möchte ich heute hier wieder das Thema ein wenig bebildern.

„Sex sells“? Nun, zumindest gehören Sex und Werbung sehr eng zusammen. Schon früh erkannten die Hersteller, dass mit der richtigen Prise Freizügigkeit zumindest die Aufmerksamkeit der (meist männlichen) Konsumenten gewonnen werden kann – was Ende des 19. Jahrhunderts auch mit mehr Absatz einherging. So verkaufte Pearl Tobacco schon 1871 seine Zigaretten in einer (für damaligen Verhältnisse) sexy Verpackung:

1885 zog W.Duke & Sons nach und fügte seinen Zigaretten-Verpackungen Sammelbilder mit erotischen Fotographien von Starlets bei – was sich durchaus großer Beliebtheit erfreute:

Und diese Anzeige für Seife warb mit dezent homoerotischen Untertönen:

Heute sieht das dann so aus:

Sex in der Werbung ist allgegenwärtig – aber wirkt, verkauft er auch? Nein, sagt die MediaAnalyzer Studie: Nackte Haut zieht zwar unsere Aufmerksamkeit auf das Plakat oder die Anzeige, aber dort bleibt sie dann auch. Der Absender wird kaum noch wahrgenommen. Bei dem mit Eye-Tracking durchgeführten Verfahren kam heraus, dass Männer sich zwar das Model ganz genau angucken, aber das Logo des Absenders nicht.

Frauen versuchen, den Blick auf die nackte Haut zu vermeiden. In beiden Fällen ist also nichts gewonnen – außer Aufmerksamkeit. Aber ob das reicht? Manche Dinge möchte man aber auch wirklich nicht sehen…

Sex in der Werbung muss dabei nicht immer mit der großen Nacktkeule kommen, es gibt auch Beispiele, in denen subtiler mit Erotik gespielt wird *räusper*:

Oder wie bei der legendären Calvin Klein-Kampagne, bei der uns die damals 15jährige Brooke Shields mitteilte, dass nichts zwischen ihr und ihrer CK-Jeans passe…

Heutzutage sind wir medial jedoch total oversexed. Nackte Haut? *gähn* Oben ohne? *alterhut* Alles wurde schon gezeigt, alles wurde schon gesehen – kein Wunder, dass auch die Werbung „härter“ wurde und mit „porn chic“ (wie man auch das lustig machen kann, ist hier nachzulesen) nachlegte:

Nun ja… für manche Branchen (Mode, Beauty usw) ist es nach wie vor wichtig, uns mit diesen Bildern klarzumachen, dass wir sexy und begehrenswert werden – aber ausschließlich mit ihren Produkten natürlich.

Sex wirkt jedoch am allerbesten, wenn er Spaß macht (ist ja wie im richtigen Leben) und daher sind Kampagnen, die Sex augenzwinkernd einsetzen, wesentlich erfolgreicher:

Oder was meint ihr?

Mehr sexy, lustige und ungewöhnliche Spots gibt es übrigens täglich auf Facebook in der „makketing“-Gruppe!

Eine Antwort zu „Sex sells? Von wegen…”.

  1. […] in die Geschichte von “Sex und Werbung” gibt es im makketing-Blog – einfach hier […]

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