It’s a wonderfull wonderfull marketing world!

Diesmal ging es bei „Zweiaufeins“ in „radioeins“ um mein Thema…. Märkte! Denn Marketing ist ja untrennbar mit Märkten verbunden. Wer unser Gespräch heute verpasst hat, kann es hier nachhören:

Kleiner Exkurs

Heißt es nun eigentlich „wonderfull“ oder „wonderful“? Hab ich mich auch gefragt. Und Antwort hier gefunden:

Wonderfull is an alternative form of wonderful.

As adjectives the difference between wonderfull and wonderful

is that wonderfull is (wonderful) while wonderful is tending to excite wonder; surprising, extraordinary.

Ende Exkurs

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Das und die folgenden Bilder habe ich dieses Jahr in der traumhaft schönen neuen Markthalle in Rotterdam aufgenommen – ein faszinierendes Beispiel für die Renaissance der alten Marktplätze wie auch in Berlin die Markthalle Neun und die Arminiusmarkthalle, um nur einige zu nennen.

Wie im Gespräch schon gesagt, sind die Bestandteile von Märkten bei allen von ihnen gleichbleibend: Neben mir bzw. meinem Unternehmen habe ich Wettbewerber, die Gleiches oder Vergleichbares anbieten, Lieferanten, die ich vielleicht sogar exklusiv habe, in deren Abhängigkeit ich mich aber nicht begeben sollte, Vertriebspartner, die meine Produkte an den Kunden bringen – oder aber den Kunden zu mir (so ich Dienstleister bin) – und zu guter Letzt den Kunden selbst. Ganz egal ob wir vom Drogen- oder Waffenmarkt sprechen, von Heirats-, Bildungs- oder gerade ganz aktuell vom Weihnachtsmarkt.

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Neben diesen Mikromarkt-Akteuren, die sich alle gegenseitig stark beeinflussen, wirken auch noch die Makromarktfaktoren auf den Markt ein: Gesetze und juristische Entscheidungen, Trends und Moden, kulturelle Unterschiede, technologische Entwicklungen, Klima, Krisen, Katastrophen….um nur einige zu nennen.

Hätte ich beispielsweise eine erfolgreiche makketing-Marmelade am deutschen Markt und wollte nun nach Italien expandieren, dann ändern sich zunächst meine Mikromarkt-Beteiligten: Ich benötige Fruchtlieferanten vor Ort (Haben deren Früchte die gleiche Qualität wie in Deutschland? Zu den gleichen Einkaufspreisen?), habe ganz andere nationale Wettbewerber, zudem eine komplett unvertraute Vertriebslandschaft mit Supermarktketten, die nur in Italien tätig sind, und zudem ganz andere Kunden, denen ich mein Produkt überhaupt erst einmal nahebringen muss.

Und dann greifen noch die Makromarkt-Faktoren: Schreiben mir die Gesetze dort vielleicht eine andere Kennzeichnung meiner Produkte vor? Darf ich manche Zusatzstoffe unter Umständen gar nicht nutzen? Liegen meine exotischen Brotaufstriche vielleicht dort nur im Trend und können sich gar nicht dauerhaft etablieren? Isst der Italiener an sich überhaupt fremdländische Produkte oder nur italienische Marken – wie gut sind denn deutsche Lebensmittel auf diesem Markt angesehen? Kann die ausgeprägte Streikmentalität meine Produktion gefährden? Steht meine Fabrik in einem Erdbebengebiet? Und so weiter und so fort.2015-05-19 13.10.38

Selbst die simpelsten Märkte sind also in Wirklichkeit bereits hochkomplexe Gebilde. Natürlich hören und sehen wir nur die erfolgreichen Kampagnen – aber auf eine Kampagne, die gut funktioniert, kommen  – gefühlt – 1.000, die nicht funktionierten und gefloppt sind. Nur spricht von diesen niemand. Man muss mit seinem Produkt zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein (ich hab mal gelernt: Wer zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort ist, wird entweder Held oder Märtyrer) und selbst dann gehört noch ein gehöriges Quäntchen Glück dazu.

Marketing ist keine Wissenschaft, es gibt keine Erfolgsrezepte und -formeln, sondern – von seiten der Marketingbranche – nur viel Nebel, Budenzauber und billiges Feuerwerk. Und die Marktforschung. Aber Hand auf’s Herz: Auch bei den Prognosen sind die zutreffenden eher Glücksfälle…. niemand, wirklich niemand, hat vor zehn Jahren beispielsweise vorausgesehen (voraussehen können) wie unsere Welt heute vom Smartphones und Apps definiert und dominiert wird. Das erste iPhone kam erst vor acht Jahren auf den Markt.DSC02579

Was kann das Marketing nun wirklich machen? Die Mitspieler am Mikromarkt im Auge behalten, auf sie reagieren und selbst agieren, Makromarkt-Faktoren einschätzen und bewerten, aus all diesen Informationen die richtigen Schlüsse ziehen – und hoffen, dass es wirklich die richtigen waren. Je nach religiöser Veranlagung hilft auch beten, beten, beten….

Ich geh dann jetzt mal eine Kerze anzünden. 🙂

Eine Antwort zu „It’s a wonderfull wonderfull marketing world!”.

  1. […] Mehr noch als für andere Unternehmen gilt für Startups die Prämisse im Marketing, möglich wenig zu streuen und so zielgenau wie möglich zu kommunizieren – und sich im Vorfeld darüber klar zu werden, wer denn eigentlich die Zielgruppe ist und wie man diese am besten erreichen kann. Diese Überlegungen sollten so früh wie möglich angestellt werden, denn der reine Fokus auf die Produktentwicklung führt oftmals am Markt vorbei.Und Märkte funktionieren ja wieder ganz nach ihren ganz eigenen Regeln…. […]

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