„Verschwende nie eine gute Krise!“

Es gibt natürlich nicht nur Verlierer, sondern immer auch Gewinner in der Krise.
Doch während die einen in einer Schockstarre verharren, werden die anderen aktiv und nutzen die Gestaltungskraft, die Krisen mit sich bringen.

Man wird wachgerüttelt, gezwungen, Ballast abzuwerfen. Das Geschäftsmodell kommt auf den Prüfstand und muss neu fokussiert werden. Wenn der Makromarkt bebt, was passiert dann mit meinem Mikromarkt?

„Bedrohung ist immer eine gute Voraussetzung für Innovation“ las ich neulich bei der – wie immer – hervorragenden Sonderausstellung „Back to Future“ des Museum für Kommunikation Berlin. Und so ist die Markengeschichte voll mit Beispielen von erfolgreichen Gründungen aus der Wirtschaftskrise von Kellogs bis zu Salesforce.

Doch nicht nur für große Unternehmen können vom Umbruch profitieren, sondern ich bin der Überzeugung, dass gerade KMU schneller und wendiger reagieren können. Ein aktuelles Beispiel aus Franken:

Die Bad Staffelsteiner Traditionsmetzgerei „Seidel“ ist aufgrund von Inflation, Energiekrise und Personalmangel gezwungen, den Ladenverkauf aufzugeben. Der Personalmangel führte im Familienbetrieb zu einer permanenten Überbelastung; stark gestiegene Energiepreise und die Inflationsrate setzen ihnen dann endgültig zu.

Doch aufzugeben kam für die Familie nicht in Frage: Die Produktion geht weiter. Die Wurstwaren werden nur nach Vorbestellung angeboten und können Freitag nachmittags abgeholt werden. Die Bestellungen werden per E-Mail, Telefon oder mittels Papierformular, das an dem ehemaligen Ladengeschäft ausliegt, aufgenommen. Der Grillwagen, der bislang nur sporadisch genutzt wurde, steht nun immer von Mittwoch bis Samstag am Ladengeschäft.

Durch diese Umstrukturierung konnten Personal-, Energie- und Stromkosten derartig optimiert werden, dass die Preise sogar gesenkt werden konnten.

Verschwende nie eine gute Krise. Nicht immer sieht man die Lösungen und Wege sofort. Und oftmals hilft der Blick von außen.

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