Kamm In zu Hair-Cooles

Heute wird es besonders crehairtiv, denn ich war wieder einmal Gast bei „Zweiaufeins“ und diesmal ging es um das Thema „Warum haben manche Frisiersalons so lustiglustige Namen?“. Ich bemühte mich, das Phänomen zu erklären:

Tatsächlich habe ich eine ganze Zeitlang merkwürdige Salon-Namen fotografiert und gesammelt, denn anscheinend sind unsere Haarkünstler besonders einfallsreich, wenn es um den Namen geht: Ob „Hairlich“ oder „Haarmonie“, „Barhaarmas“ oder „Bel Hair“, ob „4 Haareszeiten“ oder „Haarvanna Club“ – der Wortspiel-Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Meine persönlichen Favoriten sind übrigens neben „Hair Cooles“ der „Kaiserschnitt“ und „Fönix“…

Doch warum überschlagen sich nun die Haarichtekten derart, wenn es um die Namensfindung geht?

Zum einen galt es ab den spaßigen 80ern, sich deutlich von den traditionellen, eher als spießig empfundenen Bezeichnungen abzusetzen. „Salon Ingeborg“ oder „Ihr Friseur Manfred“ waren einfach nicht mehr zeitgemäß, zumal man ja auch die jungen Zielgruppen ansprechen und nicht mehr nur die Omas ondulierten wollte. Ich sag nur „Stu-stu-stu-Studioline“.

Zum anderen soll der besondere Namen bereits einen ersten Hinweis auf die Kreativität der Haar-Künstler geben. Schon in den 70ern musste der Friseurmeister dem „Coiffeur“ weichen, wollte man doch Weltgewandheit beweisen. Nun ging es um junge, freche, verrückte Schnitte – und das schafft eben nur ein wahrer Crehaartiver.

Und zu guter Letzt geht es auch darum, Aufmerksamkeit zu schaffen. Gute (Marken-) Namen sollen merk-würdig sein, also des Merkens würdig. Und in Instagram-Zeiten sorgt der gute designte Schriftzug mit dem komischen Namen dann auch für eine schnelle Weiterverbreitung. Kostenlose Werbung dank des guten Namens.

Doch was früher einmal besonders war, ist heute dann schon abgenutzt. So gibt es unzählige „Kamm In“s in der gesamten Republik verteilt. Und manchmal wirkt selbst der *hüstel* kreative Name etwas aufgesetzt, wenn der restliche Look dann nicht stimmt:

Der Friseur meines Vertrauens müsste anders aussehen….

So schlägt das Pendel langsam wieder zurück, immer häufiger sieht man wieder den „Salon Manuel“, immer öfter soll die Persönlichkeit, der Mensch hinter dem Haarschnitt, bzw. dem Haarschneidenden zur Geltung kommen.

Obwohl, manche können es dann mit der vermeintlichen Kreativität doch nicht ganz sein lassen:

Einfach haarsträubend…

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