marketing is talketing

Ein Grundproblem der „klassischen“ Werbung ist es, dass sie stets um unsere Aufmerksamkeit buhlen muss. Davon ausgehend, dass wir uns nicht wirklich für die Botschaften interessieren und Begehren erst geweckt, Bedürfnisse erst geschaffen werden müssen, gilt es, sich in unser Leben, unsere Wahrnehmung, unsere Köpfe mit aller Macht hineinzustören. Filme, Serien, Shows werden im Fernsehen mit Werbeblöcken unterbrochen, in Zeitschriften versuchen Anzeigen und „Störer“ (sic!) unseren Blick auf sich zu ziehen, auf Websites blinkt und tönt es und auch im Stadtbild drängen sich die Werbebotschaften ungefragt und uneingeladen auf.

Bislang war es den Werbetreibenden reichlich egal, denn die Botschaften gelangten unbewusst trotzdem in die Köpfe, selbst wenn sie nicht als angenehm empfunden wurden („Carglass“ und „Seitenbacher“ seien hier nur Beispiele genannt), doch wir entwickeln zunehmend Antikörper gegen diese Form der Störungen und Unterbrechungen und Strategien, wie wir diesen aus dem Weg gehen können. Was stört, nervt, und was nervt, fliegt raus.

Do not disturb“ lautet daher die Devise – nicht mehr Botschaften rausposaunen, sondern sich die Mühe machen, lieber zielgerecht mit leisen Tönen zu kommunizieren. Das Megaphon hat ausgedient…. Ohne Frage, diese Methode ist herausfordernder für den Werbenden, denn er muss sich mehr Gedanken machen, mehr Kreativität entwickeln und die richtigen Kanäle kennen und bedienen können.

Märkte sind Gespräche. Wenn ich auf einem Markt erfolgreich sein möchte („to market bring“), muss ich ins Gespräch kommen – und gute Gespräche leben nicht davon, dass man sich anschreit, sondern dass man sich zuhört. Sie leben von individuellen Botschaften und nicht von Allgemeinplätzen, die mir nur zeigen, dass mein Gegenüber mich nicht ernst nimmt.

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